Verbandsgeschichte

Der Berufsverband wurde 1991 von Traudl Tontsch in Ingolstadt gegründet. Zur Verbandsgründung kamen 30 Kolleginnen zusammen, die dann auch Mitglied wurden. Damals war die Berufsbezeichnung der Fachkräfte der Sozialmedizin noch Assistentinnen im Gesundheitsdienst. Die Tätigkeiten waren damals durchwegs von Amtsärzten bestimmt. Die Kolleginnen wollten ein Mitspracherecht, Verbesserungen vorschlagen dürfen, Abläufe mitbestimmen. Dies über vorgesetzte Amtsärzte zu erreichen war schwierig bis unmöglich. Für die anderen Berufsgruppen im Gesundheitsamt, Hygienekontrolleure, Sozialpädagogen und Amtsärzte, gab es bereits Berufsverbände. Daher initiierte Frau Tontsch die Verbandsgründung ihrer Berufsgruppe, dem sie auch lange Jahre vorstand. Der Berufsverband gab den Kolleginnen die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen. Der Verband stellte sich in den Ministerien vor und kämpfte zuerst für die Möglichkeit für Teilzeitbeschäftigte, zur Weiterbildung zugelassen zu werden.

Seit 1993 organisiert der Berufsverband jährliche Treffen mit Fortbildungen mit interessanten Themen, da es bis dahin für diese Berufsgruppe keine vom Ministerium organisierten Fortbildungen gab. Diese jährliche Tradition wird bis heute fortgesetzt. Durch ausgedehnte Elternbefragungen und persönlicher Vorsprache bei der damaligen Ministerin hat der Berufsverband zum Erhalt der Schuleingangsuntersuchung beigetragen. Auch die erste Umbenennung der Berufsgruppe in sozialmedizinische Assistentinnen ist dem Verband gelungen, wenn auch nur durch anwaltliche Hilfe, um die dann bundesweit gleiche Berufsbezeichnung zu erhalten. Planstellenmehrung und Eingruppierungs-Richtlinien standen ebenfalls auf der Agenda des Berufsverbandes. 

Der Gründervorstand wurde 2016 abgelöst durch Neuwahlen. Sabine Oswald führte dann den Verband als 1. Vorsitzende. In dieser Zeit wurde die Berufsbezeichnung erneut aufwertend verändert in Fachkräfte der Sozialmedizin. 2017 ist der Verband dem Bayerischen Beamtenbund beigetreten. Damit hat der Verband Beistand und Rechtsvertretung an seiner Seite. Durch das Ausscheiden einiger Vorstandsmitglieder aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und der Tatsache, dass sich die restlichen Vorstandsmitglieder nicht zur Wiederwahl stellten und zusätzlich begleitet durch die belastende Corona-Pandemie, drohte dem Berufsverband 2021 die Auflösung. Um die dreißigjährige Erfolgsgeschichte des Verbandes weiterleben zu lassen, hat sich Barbara Schicketanz bereiterklärt, sich zur Wahl aufstellen zu lassen und leitet nach erfolgten Neuwahlen seit 2021 den Berufsverband als 1. Vorsitzende weiter.